Unverschämte Berater, teure Fonds und andere Überraschungen
Jüngst trug sich folgende spannende Geschichte zu:
Ein Kunde der Frankfurter Volksbank studierte seine „Information über Kosten und Nebenkosten für depotverwahrte Finanzinstrumente für das Jahr 2020.“
Hinter der drögen Überschrift verbirgt sich aber durchaus Spannendes. Dort stehen nämlich alle „Kosten und Nebenkosten“, die Finanzprodukte halt so verursachen können.
In besagtem Depot (ich habe mir das letzten Samstag auch angeschaut) befanden sich insgesamt 8 Werte und bei 7 Werten waren die Kosten jeweils alle mehr oder weniger läppisch, mal 10 Euro, mal 18,79 Euro, also alles paletti.
Nur bei einem Titel kreiste der Gebührenhammer. Unter der WKN A0JKCV verbarg sich ein Fonds von JP Morgan, nämlich der „Global Macro Opportunities Fund A EUR“. Hier belief sich der Kostenblock auf 877,84 Euro. Ziemlich fett, wie ich finde.
Der Kunde dachte nach. Wie bin ich eigentlich an dieses Papier gekommen? Und dann fiel ihm wieder ein, ich zitiere:
„Bei Durchsicht unserer Bankmitteilungen über Depotkosten ist mir dann aber doch ein Posten sehr ins Auge gesprungen, nämlich die Kosten für JPMORGAN….( Position 1). Ich bin beim Kauf ein wenig überrumpelt worden (bei einem Gesprächstermin war plötzlich ein zweiter Mitarbeiter da, der Klassiker, aber letztendlich habe ich mich breitschlagen lassen)… „
Was lernen wir daraus?
Zunächst einmal gilt es festzuhalten, daß hier in der Tat „der Klassiker“ eine große Rolle spielt. Dem Kunden wird, meiner Meinung nach, ein Fonds deswegen verkauft, nicht weil die Interessen des Kunden im Vordergrund stehen, sondern die der Bank. Bei besagtem JP Morgan Fund profitiert die Bank nämlich von erklecklichen Bestandsprovisionen. Wie mir der Kunde sagte, hat eben der Berater in der Richtung beim Anlagegespräch aber mehr oder weniger um den heißen Brei herumgeredet, vulgo den Kunden wie den berühmten Zirkusbär an der Nase im Kreis herumgeführt. Das ist eine Unverschämtheit des Beraters, wenn es denn so war.
Erschwerend kommt in diesem Fall hinzu, daß dieser Fonds nicht gerade brilliert, was seine Performance anbelangt. 12,2 Prozent Plus in einem Jahr klingt zwar nach viel, ist aber viel weniger als vergleichbare Fonds in der selben Zeit performt haben. Also auch hier dicke, dicke Fragezeichen.
Ebenso lächerlich wie empörend ist die Tatsache, daß bei einem Verkauf dieses Papiers auch noch eine Verkaufsgebühr von einem halben Prozent anfällt, was aber den Kunden meines Erachtens nicht von einer Veräußerung abhalten sollte, spart er doch alleine durch den Verkaufsentschluss künftige Kosten in zweistelligen Prozentwerten. Ehrlich jetzt.
Allerdings muss ich diesen Fonds, so viel Gerechtigkeit muss sein, auch zugestehen, daß die laufenden Kosten so hoch nicht sind.
Kostenfresser, aufgepasst
Achtung, der in dieser Kolumne beackerte Fonds von JP Morgan ist noch lange kein Kostenkönig. Es gibt durchaus schlimmere Kostenfresser. Viel schlimmere, um genauer zu sein.
Der „Blackrock Em.Markets Flexy Dyn.Bond“ kommt auf sagenhafte 6,40 Prozent pro Jahr. Beim „Carmignac Investissement“ sind es 3,62 Prozent und beim „Privatfonds: Kontrolliert pro“ werden 3,46 Prozent aufgerufen.
Das ist nicht nur eine Unverschämtheit im Quadrat sondern eine exzessive Form des Raubrittertums.
ETF als Alternative?
Die meisten meiner Leser wissen, daß ich absolut kein Freund von ETF bin. Die kosten zwar wenig, haben aber andere (sehr) problematische Baustellen. Bevor ich mich aber jetzt kurz vor dem Urlaub noch anfange aufzuregen, schreibe ich Ihnen doch lieber den Link zu meiner ETF Kritik unten hin. Das hilft meiner Psychohygiene und ein wenig Ihrer. So hoffe ich wenigstens.
Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“
Tags: Börsebius, Fondkosten, Börsebius TopSelect,Börsebius TopMix, Börsebius Bosses Follower Fund, Produktblatt, Ausgabeaufschlag, ETF
Hier der Link zu meiner ETF Kritik:
https://www.derboersebius.de/1569-2 /
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