„Spreu und Weizen“ oder wo der Schuh drückt. Die neue Lesermitmach-Kolumne
Im Mai diesen Jahres ins Leben gerufen, erfreut sich meine Börsebius Lesermitmach-Kolumne „Spreu und Weizen“ einer einigermaßen großen Begeisterung. Und damit ohne großes Tamtam direkt zu den Fragen und Zuschriften.
Brandaktuell bekomme ich heute Morgen gleich drei Anrufe zur Aktie der Aareal. Der Wert hat gestern fast die Hosen verloren, fast zehn Prozent ging es abwärts. Ja und dieser Banktitel steht auch noch in meiner Börsebius TopTen Masterliste und hat sich in den letzten Monaten ja ganz prächtig entwickelt (nach einer Durststrecke, zugegeben).
Also, was ist da Schreckliches passiert?
Zunächst muss der geneigte Leser einfach wissen, daß bei der Aareal ein aktivistischer Investor den Laden da ziemlich aufmischt. Der Hedgefonds Teleios will, daß die Bank ihre einigermaßen wertvolle IT-Software Beteiligung Aareon veräußern solle. Und genau das Gegenteil hat Aareal gestern verkündet, man denke nicht an einen Verkauf. Zack, waren die schönen Phantasien um tolle Sondererträge verpufft.
Und auf die schlechte Stimmung prasselte dann noch Meldung zwei, daß die Aareal Bank ihre Risikovorsorge ordentlich erhöhte. So kam es dann halt zum Nahezu-Crash der Aareal Aktie, wobei ich glaube, daß da zu viel des Schlechten eingepreist wurde. Ich bin nach wie vor ein Fan der Aktie und werde sie auch nicht aus der Masterliste nehmen.
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Die Börsebius Lesermitmach-Kolumne: Wo drückt der Schuh?
Also, liebe Leser, liebe Börsebius Fans. Wenn Sie eine Frage rund um´s Geld haben oder wenn Sie eine Aktie besonders ärgert oder Sie überlegen sich, etwa Wirecard (wieder) zu kaufen und sind sich nicht sicher: Schreiben Sie mir.
Oder wenn Ihr Banker Ihnen (mal wieder) unbedingt eine bestimmte Aktie oder einen bestimmten Fonds schmackhaft machen will. Warum tun die das bloß? Alle Ihre Gedanken und Fragen werden für die „Spreu und Weizen“ Lesermitmach-Kolumne sortiert und, soweit für möglichst viele interessant, dann auch von mir analysiert und kommentiert.
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Auf großes Interesse stoßen bei meinen Lesern die Aktivitäten der Shortseller und – natürlich – vor allem die Wahnsinn-Vorgänge um die Wirecard AG. Einen wunderbaren Leserbrief zu dem Thema will ich Ihnen nicht vorenthalten.
Guten Tag Herr Rombach,
besten Dank Ihren heutigen Beitrag!
Ich verstehe, dass Ihnen Wirecard nicht geheuer ist – sind doch die bisherigen Kursgewinne (der vergangenen Jahre) durchaus verwunderlich gewesen, bevor es dann zwischendurch ganz Dicke kam…
Aber: Es gibt bei allen unsicheren Faktoren (die durchaus auch in moderatem Rahmen eingepreist sein werden) die Möglichkeit, dass – nach heutigen Zahlen umso mehr – wir hier doch eine Perle haben, die – aus welchen Interessen auch immer – gern ins schlechte Licht gerückt wird. Der letzte FT-Artikel hatte m. E. wenig substantielle Neuigkeiten. Leider war das Management hier wenig souverän und hat m. E. zu spät die Sonderprüfung angestoßen.
Doch man könnte argumentieren, dass sich jemand nur so benimmt, der sich eben nichts vorzuwerfen hat. Wäre es nicht viel verdächtiger, wenn sofort allerlei vorformulierte Texte bereitlegen hätten? Wären die Zahlen durch die Bank weg geschönt, würde man derartige Zukunftsaussichten – und nun ja heute wieder belegt – konkrete Erträge melden, obwohl man derartig im Rampenlicht steht? Für mich macht die Vermutung, der strukturellen Fälschung bei Wirecard einfach keinen Sinn. Das Wachstum (und die ambitionierten Pläne) in einem nie dagewesenen Wachstumsmarkt kann m. E. durchaus hinkommen.
Ich hatte bei Ihrer Mail von eben eine Idee: Und wenn man erst recht Wirecare kauft- gern für den spekulativen Teil des Depots und hier auf einen Short Squeeze spekuliert? Wenn sich die Nachrichtenlage nämlich entschärft, könnte bei der von Ihnen beschriebenen Short-Lage genau dies kommen…
Einstweilen: Immer weiter. Immer weiter.
Herzliche Grüße
A.D.
Und hier finden Sie meine Antwort – auszugsweise –
…Im Prinzip ist ihre Idee auf einen Shortsqueeze zu spekulieren, genial. Das hat schon mal bei VW geklappt!!!
Aber die Gefahr ist zweierlei, wann passiert das und wie schnell bricht der Kurs in sich zusammen.
So schnell können Sie im Zweifel nicht rennen, wie das Messer fällt.
Die exzellente Idee scheint mir nur für Spielgeld geeignet zu sein!!!
Beste Grüsse und schönes Wochenende,
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“
Und weil Sie nicht nur Jubelarien zur Kenntnis nehmen sollen, abschließend noch ein Schreiben von Herrn Prof. G.
Sehr geehrter Herr Rombach,
vielen Dank für Ihren Newsletter mit den informativen Neuigkeiten.
Bzgl. Masterliste habe ich folgende Frage:
Ich habe SGL Carbon gekauft – nach Ihren Empfehlungen – und dies steht jetzt mit 27%minus im Depot.
Verkaufen? abwarten?
Vielen Dank für einen Tip.
Mit freundlichen Grüßen
G.
Und das habe ich geantwortet.
Guten Morgen, sehr verehrter Herr Professor G.
haben Sie herzlichen Dank für Ihre Mail, ich beantworte die als Kolumnist Börsebius und bitte, das ist keine Anlageberatung.
Also, ehrlich gesagt, ich traue dem Titel nicht mehr so viel zu. Eigentlich habe ich mich ein wenig von der Tatsache „blenden“ lassen, daß Frau Susanne Klatten da als Großaktionär eingestiegen ist.
Aber das war wohl eine Fehleinschätzung (daß die da aufräumt). Ich schäme mich auch ein wenig dafür…
Ich nehme den Wert auch demnächst aus meiner Masterliste. Ob sie den weiter halten wollen oder komplett verkaufen, müssen Sie entscheiden.
Ich hoffe, Sie haben auch was von den Guten aus der Masterliste gekauft (SLM Solution, Abbott, SAP)
Ich hoffe, Ihnen hiermit gedient zu haben, stehe Ihnen aber für Fragen jederzeit gerne zur Verfügung.
Beste Grüsse
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“
Eingedenk des Wissens, daß eine Kolumne immer nur spannend und aktuell ist, wenn der Kontakt zum Leser lebendig ist, bedanke ich mich für alle Ihre konstruktiven Beiträge. Wir schreiben uns ja relativ viel und ich bekomme ja auch einigermaßen oft Anrufe zu tagesaktuellen Themen. Halt immer dann wenn den Leute in Finanzdingen der Schuh drückt.
Freuen Sie sich auf „Spreu und Weizen“. Freuen Sie sich auf die Börsebius Lesermitmach-Kolumne. Ich freue mich auch. In echt.
Bleiben Sie mir gewogen, ich bin es auch.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“
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