„Spreu und Weizen“: Die Börsebius Lesermitmach-Kolumne

„Spreu und Weizen“: Die Börsebius Lesermitmach-Kolumne

 

Eingedenk des Wissens, daß eine Kolumne immer nur spannend und aktuell ist, wenn der Kontakt zum Leser nicht verloren geht, habe ich vor gut knapp zwei Jahren das neue Format „Spreu und Weizen“ ins Leben gerufen. Meine treuen Börsebius Fans schreiben mir ja relativ viel und ich bekomme ja auch einigermaßen oft Anrufe zu diesem oder jenem Thema. Wo halt den Leuten in Gelddingen der Schuh drückt.

Ausländische Quellensteuer – lohnt der Aufwand?

Aktueller geht’s fast nimmer. Gestern auf die Nacht schneite mir eine Mail ins Haus, mit der ich gerne in die heutige Kolumne einsteigen will, weil ich die Frage total spannend finde.

 

„Sehr geehrter Herr Rombach,

bitte schreiben Sie mal etwas zur ausländischen Quellensteuer. Eine Empfehlung an Aktionäre lautet ja, nicht nur Aktien im Heimatland zu kaufen. Nachdem ich auf meinen Depotabrechnungen die Quellensteuer kennengelernt hatte, bin ich mit dem Kauf ausländischer Aktien vorsichtiger geworden. Ich möchte einfach so wenig wie möglich Abzüge haben. In der Schweiz oder Skandinavien ist die Quellensteuer ziemlich hoch, und man bekommt nur einen Teil mit der inländischen Kapitalertragssteuer verrechnet. In Online-Foren wird dann diskutiert, wie man die nicht verrechnete Quellensteuer im Quellenland zurückholen kann. Mir ist das einfach zu viel Arbeit für die eher kleinen Beträge, um die es bei mir geht. Wie stehen Sie dazu? Wie soll ich als Kleinanleger damit verfahren?

Mit freundlichen Grüßen

A.“

 

Ich finde, die verehrte Leserin trifft einen wunden Punkt. Persönlich bin ich der Meinung, daß sich der Aufwand mit der ausländischen Quellensteuer oft nicht lohnt und das bei relativen Kleckerbeträgen. Von den Nerven, die auf der Strecke bleiben, ganz zu schweigen.
Gut, es kann sich ja der Steuerberater mit der komplizierten Materie herumschlagen, werden sich sowieso viele jetzt denken. Doch Vorsicht: Der Sachverhalt ist und bleibt kompliziert und schlägt sich in entsprechend happigen Honorarforderungen nieder. Erst letzte Woche habe ich so eine Abrechnung für den steuerlichen Aufwand „unter Berücksichtigung der ausländischen Quellensteuer“ gesehen und da hat es mir fast die Schuhe ausgezogen.

Also kann es durchaus ein Akt einer gelungenen Psychohygiene sein, ausländische Quellensteuern links liegen zu lassen, wenn man schon auf ausländische Aktien nicht unbedingt verzichten will.

Ausländische Aktien, ein Muß?

Die Frage ist, gehören in ein gut sortiertes Depot Aktien ausländischer Gesellschaften überhaupt und in jedem Falle? Das muss so sein, sagen manche Experten, andernfalls ließe man zu viele gute Gelegenheiten für Kursgewinne im Depot ungenutzt.

Diesen Standpunkt teile ich, ehrlich gesagt, nicht unbedingt und nicht zu allen Zeiten. Keine Frage, US-Technologiewerte liefen erstklassig und ja, klar konnte man mit Tesla atemberaubende Gewinne erzielen.

Aber: Wer sich „nur“ DAX Werte ins Depot legt, ist beileibe nicht provinziell. Denn er kauft an sich schon den Weltmarkt, weil deutsche Unternehmen stark exportorientiert sind. Vor allen Dingen gilt das für eine Börsenphase, die meiner Meinung jetzt ansteht. Tech geht, Value kommt.

Und außerdem ist für mich immer entscheidend, an gute und verwertbare Informationen (Research) über eine börsengehandelte Aktie zu kommen. Das ist bei manchen außereuropäischen Aktien durchaus fragwürdig und oft nicht der Fall.

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Die Börsebius Lesermitmachkolumne „Spreu und Weizen“

Liebe Leser, liebe Börsebius Fans. Wenn Sie eine Frage rund um´s Geld haben oder wenn Sie eine Aktie besonders ärgert oder Sie überlegen sich, jetzt aber endlich doch in Bitcoin zu investieren, sind sich aber doch nicht sicher: Schreiben Sie mir.

Oder wenn Ihr Banker Ihnen (mal wieder) unbedingt eine bestimmte Aktie oder einen bestimmten Fonds schmackhaft machen will. Oder gar ein Bonuszertifikat. Warum tun die das bloß? Alle Ihre Gedanken und Fragen werden für die neue „Spreu und Weizen“ Lesermitmach-Kolumne sortiert und, soweit für möglichst viele interessant, dann auch von mir analysiert und kommentiert.
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Mit Zertifikaten vom Wasserstoff-Boom profitieren?

 

„Guten Tag Hr. Rombach,
ich hätte da mal was für Ihre Kolumne:

Das im Anhang beigefügte Prospekt kam eben rein.
Vielleicht ist die Thematik Wasserstofftechnologie was für Ihre wöchentliche oder die Wochenendkolumne.

Ich könnte mir denken, dass da viele Börsebius-Anhänger interessiert sind.

Welche Gedanken hegen Sie zu diesem Thema?

Herzliche Grüße aus Weimar

Dr. M.“

 

Wasserstoff-Aktien: große Gewinnchancen, extreme Risiken

Zwei Themen stecken in dieser Zuschrift, für die ich mich sehr bedanke. Zum einen zu Wasserstoff-Aktien generell und zum anderen zur Werbung über ein Wasserstoff-Zertifikat.

Zunächst einmal zu Wasserstoff-Aktien. Das ist eine echt heiße Kiste, aber auch total angesagt. Es geht hier ja schließlich um eine wegweisende Technologie der Zukunft. Und weil das so ist, gibt es ja schon seit einiger Zeit die Börsebius Wasserstoff-Ampel, deren Aktualisierung in einer der nächsten Kolumnen ohnehin ansteht. Mein nächster Kandidat für die Ampel ist übrigens Siemens Energy. Bei dieser Ampel habe ich interessante Werte mit „grün“ taxiert und gefährliche in „rot“ gesetzt.

Zertifikate sind der pure Schrott?

Zum anderen geht es in der Leserzuschrift um ein Index-Zertifikat auf Wasserstoff, für das die Commerzbank unverblümt Werbung macht. Es geht hier konkret um das „Société Générale Unlimited Index-Zertifikat auf den Solaktive World Hydrogen ex US-Index“.

Wow, was ein Name! Aber erst mal langsam, der Leser soll hier ein Zertifikat lieb gewinnen, das ohnehin schwierig konzipiert ist und einfach zu verstehen ist es gleich gar nicht.

Auch wenn das alles ganz toll klingt, ist dieses Papier meiner Meinung nach eher in die Kategorie Schrott einzuordnen und das kann einem auch ganz schön um die Ohren fliegen.

Generell gilt für alle Zertifikate: In meinen Augen ist das nur bunt bedrucktes Papier. Und rechtlich sind Zertifikate als Inhaberschuldverschreibung einzustufen für die keine Einlagensicherung der Welt grade steht, wenn´s schiefgeht.

Und warum trommelt die Commerzbank dann trotzdem für dieses Produkt („Votum: Starker Kauf“). Ich persönlich finde dieses Votum (WKN SD14TH) in der Werbeschrift als eine Unverschämtheit.

Aber: Fragen Sie den Berater doch einfach nach bestehenden „Interessenkonflikten“. Die gibt es nämlich in der Tat. In Form von Provisionen für den Verkauf eben jenes Papiers. Oder Papierchens. Ganz wie man will.

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“

Hier noch der Link zur Börsebius Wasserstoff-Ampel:
https://www.derboersebius.de/insidertelegramm/

 

Tags: Börsebius, Leser, Mitmachkolumne, ausländische Quellensteuer, DAX, Wasserstoff, Hydrogen, Zertifikate, Wasserstoff-Ampel

 

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