Shortseller: Hammer umgehängt oder warum Leerverkäufer prima Indikatoren sind…
Manchmal nehme ich mir die Börsenzeitung und ein Handelsblatt vor, die schon ein Jahr auf dem Buckel haben. Das ist ein prima Instrument zur Demutsbildung. In der Nachlese entpuppen sich viele scheinbar interessante Aktien als Rohrkrepierer und anscheinend plausible ökonomische Sachverhalte lösen sich in Luft auf. Schlicht weil die Realität sie überholt hat.
Wenn es denn Indikatoren gibt, die relativ gute Signale für Wohl und Wehe einer Aktie aufzeigen, dann sind es – neben Insiderinformationen – die Aktivitäten von Shortsellern. Ob man will oder nicht, ob man das gut findet oder nicht, die Aktivitäten von Leerverkäufern können uns wichtige Hinweise geben, welche Aktien in nächster Zeit für mich interessant sein könnten oder von welchen Titeln schleunigst die Finger zu lassen sind.
Wichtig ist auch, den Zeitpunkt zu erkennen, wann Shortseller die Hammer umhängen, will heißen, die Titel wechseln, die die Jungs im Visier haben. Mindestens genauso spannend ist aber, auch den Punkt zu wissen, wenn die Shortseller den Klammergriff lockern, sich also von einem Wert abwenden. In diesen Fällen ist das oft genug ein Kaufsignal!
Interesse verloren: Wirecard, Deutsche Bank, Infineon
Wo haben die Leerverkäufer ihre Positionen deutlich abgebaut? Das ist recht interessant. Drei Titel fallen mir hier auf. Wirecard, Deutsche Bank und Infineon. Bei der Wirecard sind das mehr als die Hälfte aller Positionen und das trotz der weiterhin negativen Presse.
Bei der Deutschen Bank sieht es so aus als ob der Sellout vorbei ist und die Experten von der Shortsell-Front sehen offenbar die jüngsten Kursverluste bei Infineon und die angekündigte Übernahme eines US-Konkurrenten als nicht (mehr) so bedrohlich an.
Kurzum, drei klare Kaufindikatoren. Auch wenn das Bauchgefühl grummelt.
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Börsebius Insidertelegramm: Shortseller Info
Im neuesten Börsebius Insidertelegramm finden Sie ganz aktuell neben den Insideraktivitäten ebenso spannende Informationen auch zu Shortselleraktivitäten.
Welche Unternehmen sind im Visier der Leerverkäufer?
Sie werden staunen…
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Und wen haben die Leerverkäufer jetzt im Visier?
Thyssenkrupp lieben die Shortseller geradezu. Sagenhafte 8,6 Prozent der Marktkapitalisierung beträgt die Wettquote auf fallende Kurse. Das hat mit den erheblichen Zweifeln zu tun, die nach der gescheiterten Fusion mit Tata Steel an der Unternehmenszukunft bestehen. Den größten Sprung in der Veränderung zum Vormonat machte aber Continental. Mich würde nicht wundern, wenn der Automobilzulieferer demnächst mit einer neuen Gewinnwarnung um die Ecke käme.
Bei aller Kritik: Uns können Leerverkäufer schon einen großen Nutzen bringen und es wäre völlig falsch, deren Aktivitäten links liegen zu lassen. Im Gegenteil. Nicht links liegenlassen, sondern genau hinschauen. Das ist die richtige Devise.
Bleiben Sie mir gewogen, ich bin es auch.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“