Irre Unwuchten: Was manche Bankberater in Wertpapierdepots so alles veranstalten
Vor langer Zeit gab es einmal einen rechtschaffenen Arzt, der sich mit viel Mühe und Engagement um seine Patienten kümmerte. Er hatte kaum Freizeit in Sorge um seine ihm anvertrauten Patienten und so nahm es kein Wunder, daß er auch nicht so viel Zeit hatte, sein Salär unter die Leute zu bringen. So fügte es sich, daß er über einen Sack voller Taler verfügte und er begab sich sodann auf die Suche nach einem Zauberer, der ihm seine Taler alsbald weiter vergülden möge.
Doch der gute Mann traf auf einen garstigen und durchtriebenen Halunken, der sich aber gut zu verstellen wusste. Er kleidete sich in feines Garn, sprach überaus vornehm und logierte in einem herrschaftlichen Gebäude. Der Halunke wie auch seine ähnlich gewandeten Gesellen redeten dem Arzt nach dem Munde und lobten ihn über den Klee, schmeichelten ihm gar so sehr, daß dem Ratsuchenden ganz warm ums Herz wurde. Kurzum, der Doktor war so sehr glücklich an die Richtigen geraten zu sein. Juchheißa.
Der geneigte Leser hat natürlich längst verstanden, daß ich hier eben ein Märchen dargeboten habe und ist möglicherweise gespannt, wie die Geschichte weiter geht und ob es da Entsprechungen in der Realität geben könne. Und natürlich gibt es die, denn viele Fabeln, Märchen und Legenden haben ja einen echten Kern, wie wir alle wissen.
Wahr ist nämlich, daß mir immer wieder Börsebius Leserinnen und Leser Auszüge ihres gemanagten Wertpapierdepots schicken, weil sie „irgendwie“ das Gefühl haben, das wäre dann doch nicht das Gelbe vom Ei, aber sie wüssten halt nicht so recht, wo denn die Fallstricke lägen. Nicht wenige wundern sich, daß ihr Depot trotz ziemlich gut laufender Börsen prozentual doch nicht in dem Umfange performte, wie es sich eigentlich gehörte.
Wealth Management für Superreiche
Ich weiß, daß einige meiner Leser ihr Geld einem Vermögensverwalter anvertraut haben, manche sogar in Form eines sogenannten „Wealth Management“, was aber nichts anderes ist als eine kostenbasierte Finanzportfolioverwaltung für Reiche und Superreiche, na, sagen wir mal, ab einer Million aufwärts und mehr.
Mir ist schon klar, daß mich vor allem Depotauszüge erreichen, wo eher der Wurm drin ist, also einiges schiefläuft. Mit anderen Worten: Ich will nicht eine ganze Branche von Vermögensverwaltern im Bausch und Bogen verdammen, es gibt durchaus jede Menge Könner. Aber es scheint mir halt schon einen gewissen Prozentsatz von Anlegern zu geben, die a) wirklich nicht gut betreut werden und die b) es noch nicht einmal wissen.
Dokument des Grauens
Bei dem mir jüngst zugesandten Depotauszug eines im Wealth Management betreuten Kunden ist das genau so der Fall. Natürlich nenne ich hier weder den Namen des Kunden noch den der Bank, die es in dem aktuellen Fall mit einem Vermögen von rund einer Million Euro zu tun hat.
Schon der erste Augenschein zeigt, daß das Depot von einer enormen Unwucht nur so strotzt. Die Investitionen in Einzelaktien (es sind insgesamt 5 Titel) machen einen Wert von rund 60.000 Euro aus, das sind mal eben 6 Prozent des Gesamtportfolios.
Mir scheint, daß die paar Aktien lediglich dazu da sind, eine gewisse Professionalität in der Einzelauswahl zu dokumentieren. Angesichts der geringen Quote am Gesamtvermögen ist das natürlich fast schon affig, zumal die 5 Titel erhebliche Einstandsunterschiede ausmachen. In Gazprom wurden alleine 30.000 Euro investiert, also die Hälfte des Einzel-Aktienengagements, bei den anderen vier pro Einzelpositionen nur Kleckerbeträge. Gazprom, ich fasse es nicht.
Der absolute Hammer im Portfolio ist ein sogenanntes „verwaltetes“ Produkt, nämlich „VemögensManagement RenditeStarsA“. Von dem Papier mit diesem wohlklingenden Namen haben die Wealth Manager den Betrag von sage und schreibe 272.924,48 Euro investiert. Das ist mehr als ein Viertel des Gesamtvermögens! Ein Zuwachs ist in dem Wert allerdings bis heute nicht zu verzeichnen, dennoch kostet dieses Produkt den Anleger Jahr für Jahr rund 2 Prozent Gebühren.
Was man dem Depot im Übrigen leider nicht ansieht, daß die Bank bei Fondskäufen auch noch ziemlich zugegriffen hat. Es ist überhaupt nicht witzig, bei einem Fonds, der einen Ausgabeaufschlag von 5 Prozent hat, generös einen Rabatt von 1,5 Prozent zu gewähren. Dem Kunden werden dann immer noch 3,5 Prozent aufgebrummt.
Vor allem, wenn manche dieser Fonds im Depot dann auch noch eine jährliche Kostenquote von um 2 Prozent haben. Das muss man sich mal vorstellen: Beim Kauf 3,5% weg und jährlich 2 Prozent weg. Wie soll hier denn eine vernünftige Rendite erwirtschaftet werden? Das mag erst mal nicht auffallen, wenn der DAX zulegt, aber was ist, wenn die Märkte schwach sind (wie derzeit). Und on top dann auch noch Gebühren für das Wealth Management. Wer jetzt an eine moderne Form der Wegelagerei glaubt, ist noch nicht einmal ein Schelm, sondern Realist.
Einen Auszug aus dem Depot habe ich als Link unten angehängt, damit Sie sehen, daß ich nicht fabuliere.
Natürlich habe ich den armen reichen Kunden gefragt, ob er sich denn bei diesem Dokument des Grauens nicht bevorteilt fühlt. Darauf mein Leser: „Das kann doch nicht sein, daß die mich betrügen. Die sind immer so nett zu mir.“
Da ist er wieder, der wahre Kern des Märchens.
Bleiben Sie mir gewogen, ich bin ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“
Link: Auszug aus dem Depot
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