Insider als Lotsen in schwierigen Zeiten
Man kann sich an Aktien derzeit schön die Finger verbrennen. Gestern sind etwa Automobiltitel ziemlich unter die Räder geraten. BMW verloren wegen einer sehr teuren Rückrufaktion nahezu 10 Prozent und auch VW rutschten ähnlich schlimm ab. Kein Wunder bei den aktuell schlechten Nachrichten aus Wolfsburg. Wann und bei welcher Aktie droht mir ein ähnliches Dilemma? Das fragen sich viele Börsianer mit Sorge. Zurecht.
Gerade in schwierigen Börsenzeiten kann es eine gute Idee sein zu schauen, was die Insider so treiben. Was tut sich bei den „Directors Dealings“? Gemeint sind die sogenannten Organkäufe von Vorständen und Aufsichtsräten börsennotierter Gesellschaften. Diese müssen Käufe (und natürlich auch Verkäufe) von Aktien des eigenen Unternehmens sofort an die Aufsichtsbehörden melden. Und die Informationen werden dann auch postwendend von der BaFin veröffentlicht (www.bafin.de).
Warum die Meldepflicht?
Natürlich geht der Gesetzgeber, gehen die Aufsichtsbehörden meines Erachtens von der Fiktion aus, dass Wertpapiertransaktionen der Unternehmensbosse und ihrer Aufseher durchaus relevant sein können. Gemeint ist, dass dieser Personenkreis durchaus ein Herrschaftswissen über kommende Entwicklungen bei ihrem eigenen Unternehmen hat, das dann auch zum Kauf (oder Verkauf) eigener Aktien führt. Andernfalls bedürfte es dieser gesetzlichen Restriktionen eigentlich gar nicht. Oder?
Es lohnt sich wirklich – sagt die Wissenschaft
In vielen Fällen haben sich Insiderkäufe für etliche Vorstandsmitglieder und Aufsichtsräte ausgezahlt und zwar erheblich. In einer „exklusiven“ Untersuchung für das Handelsblatt wertete der Frankfurter Finanzmarktforscher Professor Olaf Stotz die Insidertransaktionen des Jahres 2020 aus.
Der Forscher kam dann auch zu dem Schluss, dass Insider den DAX schlagen können. Diese Erkenntnis gilt auch weltweit. Normalerweise erzielen Insider im Vergleich zu einem relevanten Aktienindex regelmäßig eine so genannte „Überrendite“.
Das mit der Überrendite ist natürlich relativ zu sehen. Fällt etwa ein Aktienindex um zehn Prozent, kann die „Überrendite“ der Insider minus acht Prozent sein und das wäre dann immer noch gut. Ob man darüber dann in Begeisterung ausbrechen muss ist halt alles eine Frage der Betrachtung.
Beim Nachmachen höllisch aufpassen
Nun ist es keineswegs so, dass sich der Privatanleger unerschrocken auf sämtliche Insidertransaktionen stürzen sollte und einfach über den großen Rahmen alles nachmacht, was da so über die BaFin Website flimmert, wenngleich ich ihm das nicht ausreden will. Aber: Es bedarf schon einer gewissen Selektion, damit das nicht schiefgeht.
Es gibt Insiderkäufe, da rieche ich das schon drei Meter gegen den Wind, dass es hier weiß Gott nicht um Umsetzung von geheimem Wissen oder strategischen Käufen geht, sondern um andere Motive. Manchmal müssen Vorstände von börsennotierten Gesellschaften auch Aktien ihres eigenen Unternehmens kaufen, schlicht, weil es in ihrem Vertrag steht. Trotzdem müssen die dann auch eine „Directors Dealings“ Meldung abgeben und der Anleger wird dann möglicherweise auf eine falsche Fährte gelockt.
Auf die Relevanz kommt es an
Kurzum: Es geht immer darum zu prüfen, wie relevant ist ein Insiderkauf wirklich, welche Motive stecken möglicherweise dahinter? Am allerliebsten ist mir jedoch , wenn ich ein Muster erkennen kann. Das zeichnet sich normalerweise immer dann ab, wenn jemand über einen gewissen Zeitraum Aktien „einsammelt“ – etwa wie derzeit bei der sino AG. Oder wenn mehrere Organmitglieder sich mit Aktien des eigenen Unternehmens eindecken. Und auch hier ist aktuell die sino AG „auffällig“.
So gesehen finde ich diesen Finanztitel als Kauf Idee echt spannend, zumal die sino AG auch noch an der Trade Republik beteiligt ist. Oder hängt das am Ende mit den Insiderdeals zusammen?
Ebenso aufregend finde ich die Aktivitäten etwa bei Dermapharm. Dort hat sich der Boss des Aufsichtsrates Aktien für fast 30 Millionen Euro ins eigene Nest gelegt. Auch nicht übel finde ich die Evotec SE. Dort gibt es zwar aktuell nur einen „kleineren“ Deal, allerdings finden in diesem Titel auch schon seit einiger Zeit Käufe statt und das auch auf durchaus nennenswertem Niveau.
Sich in das geheime Wissen der Bosse einzudenken kann sich also ganz schön lohnen. Gewusst wie ist halt die Frage.
Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“
Tags: Insider, Insidertransaktionen, BaFin, Aktien, Geheimes Wissen, Vorstand, Aufsichtsrat, Sonstige Führungspersonen, Handelsblatt, Wirtschaftsforscher Professor Olaf Stotz, Frankfurt School of Finance & Management, das geheime Wissen der Bosse, sino AG, Directors Dealings, Börsebius Bosses Follower Fund, Überrendite, Dermapharm, Evotec
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