Inflation? Mir doch egal! Oder wie Sie mit den richtigen Aktien den Markt aufmischen

Inflation? Mir doch egal! Oder wie Sie mit den richtigen Aktien den Markt aufmischen

Es gibt Börsianer, die werden regelrecht starr vor Schreck, wenn sie sich das aktuelle Inflationsszenario betrachten. Manche greifen dann zu Stoßgebeten, es möge doch bitte nicht so schlimm kommen und die Notenbanker werden ja auch nicht müde, zu betonen, die Preisentwicklung werde sich schon wieder beruhigen. Wirklich? Andere wiederum schwören die Leute sogar auf noch härtere Steigerungsraten ein, das Geld sei morgen kaputt, spätestens übermorgen.

Das Mantra lautet schlichtweg: Eine höhere Inflation ist Gift für Aktien. Und käme es dauerhaft so, dann gute Nacht für DAX, Dow Jones und andere Indices. Ist das wirklich so?

Inflationsgewinner

Erst mal zur Theorie. Ja es stimmt, sagt die Wissenschaft, Inflation gilt gemeinhin als Gift für Dividendentitel, also Aktien. Das hat vor allem damit zu tun, daß Unternehmen ihre steigenden Einkaufs- und Produktionskosten nicht oder wenigstens teilweise nicht an den Endverbraucher weiterreichen können. Folge: Die Margen schrumpfen und damit die Gewinne.

Zweitens: Inflation zieht höhere Zinsen nach sich. Damit werden kommende Investitionen teurer und verringern die Unternehmensgewinne und später auch die zu zahlenden Dividenden.

Allerdings gibt es auch Unternehmen, denen Inflation nichts ausmacht, ganz im Gegenteil. Hierzu zählen vor allem Banken, Technologiefirmen, Konsum und Pharma. Na klar, auch hier ist die berühmte Nadel im Heuhaufen erst mal zu finden, aber die Suche kann sich durchaus lohnen.

Johnson & Johnson, dreifach stark

Ein Juwel in dieser Hinsicht sind Aktien von Johnson & Johnson.

Während andere Unternehmen darauf angewiesen sind, daß ihre Branche gut läuft, hat die US Firma immer gleich drei heiße Eisen im Feuer: Konsum, Medizintechnologie und Medikamente. Kaum eine andere Company investiert darüber hinaus so viel in neue Produkte. Die Börse bezahlt die Aktie derzeit mit dem 17-fachen des Jahresnettogewinnes. Das ist für ein Wachstumsunternehmen dieser Güte spottbillig.

Caterpillar „Biden“ Profiteur

Wie kaum eine andere US-Firma profitiert Caterpillar vom Investitionsboom, den Präsident Joe Biden angestoßen hat. Aber auch weltweit ist Caterpillar immer dabei, wenn es um das Anspringen der Weltwirtschaft nach der Pandemie geht. Die Ursache dafür sind rasant steigende Infrastrukturausgaben, wo auch immer. Überall werden Brücken gebaut, Straßen saniert und immer ist dieser amerikanische Baumaschinenhersteller mit von der Partie. Besonderes Plus: In den vergangen 20 Jahren stieg die Dividende jedes Jahr. Ein Dividendenaristokrat also.

Coca Cola: Aufregender Langweiler

Mag sein, daß die Investmentstory von Coca Cola langweilig scheint. Sie ist es mitnichten.

Weltweit harren Restaurants, Kinos und Sportstadien und Freizeitparks auf Wiedereröffnung nach der Pandemie und haben teilweise auch schon wieder geöffnet. Mit seinen „langweiligen“ Getränken verdient Coca Cola schon seit Jahren Umsatzrenditen um die 20 Prozent, das ist irre viel. Dividendenfans jubeln bei dieser Aktie schon seit 60 Jahren immer mit. Die Aktie ist ein „must have“ für jedes Depot.

Ich würde mich nicht wundern, wenn der eine oder andere Titel demnächst in die Börsebius TopTen-Masterliste aufgenommen wird. Ich glaube, zu den obigen drei Werten würde ich auch noch Pfizer favorisieren.

Wenn ich das richtig sehe, werde ich meine geneigte Leserschaft mit der Aktualisierung der Börsebius TopTen-Masterliste spätesten im neuen Jahr überraschen. Also nur noch ein wenig Geduld üben, bitte. Es sollte sich aber doch lohnen.

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“

Tags: Börsebius, Inflation, Notenbanken Preissteigerung, Börsebius TopTen-Masterliste, Johnson&Johnson, Caterpillar, Coca Cola, Pfizer