Dunkle Wolken und harsche Einschläge. Gute Nerven und Stockpicking sind jetzt gefragt.
Es sind wahrlich keine guten Zeiten für Börsianer. Vor allem, wer viele Werte im Depot versammelt hat, erlebt im Moment ein Waterloo nach dem anderen. Ich habe selten erlebt, daß bei so vielen einzelnen Aktien von heute auf morgen zweistellige Verluste einschlagen.
Jüngstes Beispiel: Qiagen kam gestern mit einer Gewinnwarnung für das dritte Quartal um die Ecke und der Ankündigung, der langjährige CEO Peer M. Schatz schmeißt hin. Die negative Folge hatte es so richtig in sich. Der Börsenkurs von Qiagen kollabierte um ein Fünftel. Ein Fünftel! Unfassbar sowas.
Da fragt sich der besorgte Anleger natürlich, wer ist als Nächster dran, aus der Kurve zu fliegen? Ich persönlich habe auf meinem Zettel Eckert&Ziegler, RWE, Evotec, die Deutsche Börse und auch Wirecard stehen.
Wirecard auch? Echt jetzt? Ja, echt jetzt. Die Sprüche der Wirecard-Führung werden meines Erachtens immer üppiger und blumiger. Gestern wurde die „Vision 25“ präsentiert und eine Versiebenfachung (!!!) von Umsatz und Gewinn in Aussicht gestellt.
Wer diesen Umsatz und Gewinn auf Kundenseite beisteuern soll? Nebel, Nebel, Nebel.
Springen wir mal um auf die finanzpolitische Großwetterlage. Auch hier verfinstern sich die Gewitterwolken zusehends. Die Wirtschaft bekommt weltweit Probleme. Globale Handelsstreitigkeiten schlagen auf die Ökonomie durch, der Brexit tut ein Übriges. Die Politik des billigen Geldes (die eigentlich gut für die Aktienmärkte ist) hilft anscheinend auch nicht mehr weiter.
In dieser Situation bedarf es guter Nerven und eines exzellenten Stockpickings. Sagt sich so einfach. Ist aber so.
Bleiben Sie mir gewogen, ich bin es auch.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“