Börsebius zur TopTen-Masterliste: „Da müssen wir aber nochmal drüber reden, Herr Rombach“
Die sehnlich erwartete Börsebius TopTen-Masterliste fand bei vielen Lesern einen großen Anklang. Viele freuten sich über die gelungene (bisherige) Übergewichtung von Pharmaaktien und Medizintechnik und stimmen auch uneingeschränkt meiner Ansicht zu, daß dieser Fokus auch für die nächsten Wochen und Monate ein guter und wichtiger Ansatz ist.
Es gab gleichwohl aber auch einige kritische Rückfragen unter der Überschrift „Da müssen wir aber noch mal drüber reden, Herr Rombach.“ Und dafür danke ich erst einmal den etlichen Anrufern und Emailverfassern, ist es doch ein Beleg dafür, daß Dinge auch hinterfragt werden und gottlob auch zur Diskussion gestellt werden.
Bayer, muss das wirklich sein?
Mannomann, die Aufnahme der Bayer Aktie in die Masterliste hat echt Aufsehen erregt, ich glaube, ich habe an einem Tag alleine zehn Anrufe dazu bekommen, ob ich das ernst meine. Ein Leser schrieb:
„Hallo Herr Rombach, besten Dank für die Gedankenanregungen! Einzig bei Bayer bin ich nicht bei Ihnen. Ich sehe die Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat noch ziemlich auf der Kippe und auch bzgl. Hydroxy/Chloroquin wird für Bayer nichts nennenswertes zu holen sein denke ich. Auch ein so renommiertes Blatt wir der Lancet veröffentlicht ein Paper einer Studie mehrerer Tausend Teilnehmer, in der kein Benefit von Chloroquin bei COVID-19 Patienten nachgewiesen werden konnte:
https://twitter.com/TheLancet/status/1263809104633569281?s=20
Dies selbstverständlich nur meine derzeitige „Gefühlswelt“ bzgl. Bayer.“
Also: Natürlich kenne/kannte ich die Lancet Studie auch schon. Allerdings will ich darauf hinweisen, daß trotz anderer Expertenmeinungen der nach eigener Einschätzung wichtigste Chefarzt der Welt, Donald Trump, Chloroquin toll findet und das – wie wir wissen – Bestandteil seiner täglichen Magenzufuhr ist. Das kann man lustig finden oder auch nicht. Aber: Daraus erschließt sich meine Vermutung, daß der „Erfolg“ von Chloroquin durch die USA (vulgo Trump) politisch gewollt ist und diesem Medikament eben auch den Markt erleichtert. Bitte, das hat natürlich auch ethisch ganz, ganz viele Fragezeichen. Aber es war ja auch lediglich ein „Zusatzargument“ für die Aufnahme in die Masterliste.
Meine wesentliche Entscheidung für den Wert beruht aber auf den verbesserten vergleichsweisen Ausgang der Glyphosatklagen in den USA. Dabei bleibe ich auch. Und Bayer finde ich auch gut wegen der Dividendenrendite. Und natürlich auch wegen der verbesserten Geschäftsaussichten generell.
Übrigens bin ich jüngst auch darauf hingewiesen worden, daß die Commerzbank mittlerweile auch Bayer zum Kauf empfehlen würde.
Da bin ich aber froh, daß es nicht die Deutsche Bank war. Früher war die Deutsche Bank – für mich – ein prima Kontraindikator. Wenn die einen Wert zum Kauf empfohlen hatte, war für mich die Devise, nix wie raus aus dem Wert. Puh, nochmal gut gegangen.
Immobilienaktien gut oder schlecht?
Reden müssen wir auch noch über Immobilienaktien. Hierzu erreichte mich diese Zuschrift:
„Sehr geehrter Herr Rombach,
ich lese Ihre Kolumnen seit vielen Jahren regelmäßig und bin auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis dieser Lektüre.
Bei der Durchsicht Ihrer aktuellen Masterliste ist mir wieder einmal aufgefallen, dass Sie offensichtlich eine Abneigung gegen Wohnungsbaugesellschaften wie Vonovia und Deutsche Wohnen haben.
Dies wundert mich angesichts der Freude die mir mein Vonoviapaket seit Jahren bereitet. Die Börsenentwicklung dieser Unternehmen ist doch eigentlich angesichts der Entwicklung der Immobilienpreise und Mieten nicht so verwunderlich.
Ein Kommentar Ihrerseits zu diesem Thema zu meiner Erhellung würde mich freuen. Mit den besten Grüßen. K.“
Auch hier, erstmal herzlichen Dank für die Zuschrift. Vonovia ist von mir neu in die „bloß-nicht-Liste“ aufgenommen worden. Deutsche Wohnen war schon drin.
Zunächst einmal kommen in die FlopTen-Liste auch Werte, die eine gute bis sehr gute Wertentwicklung in der Vergangenheit hatten, wie etwa auch Wirecard.
Ich bin derzeit und auch schon seit einiger Zeit in der Tat kein Freund von Immobilienaktien und will das auch gerne begründen. Generell gilt – für alle Aktien – daß Unsicherheit Gift für gute Kurse sein kann. Bei Immobilienaktien beunruhigt mich die Diskussion um Mietpreisdeckel und teilweise sind die Deckelungen ja auch schon Realität.
Zum anderen denke ich, daß die Auswirkungen der Coronakrise für diese Branche noch nicht absehbar sind. Mehr Homeoffice bedeutet weniger Bürobedarf. Es kann auch sein, daß der Markt für Immobilienpreise schlechthin gefährdet ist. Das sind für mich die Gründe, diese Titel eher nicht gut zu finden. Ich habe aber Respekt vor jeder anderen Meinung.
Und was war sonst?
Bayer hat seit Aufnahme in die Börsebius TopTen-Masterliste fast 10 Prozent gewonnen, SLM Solutions in den letzten 5 Börsentagen fast 30 Prozent. So kann es weitergehen.
Das war ein Scherz! Erkleckliche Gewinne sind mit einer gehörigen Portion Demut zur Kenntnis zu nehmen und maximal ein Schlagsahnetupfen obendrauf. Das wahre Ziel des langfristig orientierten Anlegers kann nur ein stetiger Wertzuwachs in bescheidenen Größenordnungen sein.
Bleiben Sie mir gewogen, ich bin es auch.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“
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