Börsebius zur Europäischen Einlagensicherung: Wo nichts ist, ist nichts gesichert
Diese Kolumne verdanken Sie – ich natürlich auch – einer aufmerksamen Leserin. Diese Art der redaktionellen Anregung und Mitarbeit finde ich toll und sage dafür ein herzliches vergelt´s Gott.
„Sehr geehrter Herr Rombach,
zuerst möchte ich mich bei Ihnen für Ihr unermüdliches Engagement bedanken! Die regelmäßig erscheinenden Kolumnen und Newsletter sind äußerst interessant und hilfreich. Gleiches gilt für das Insiderbarometer, was ich für eine hervorragende Idee halte! Meine eigenen Rechercheversuche in diese Richtung waren sehr zeitaufwendig und deshalb immer nur sehr sporadisch und kurzfristig…
Bei der Verteilung meiner Bargeldreserven bin ich über die Frage gestolpert, ob Postbank und Deutsche Bank bzgl. Einlagensicherungsfonds als getrennte Banken gelten. Leider bin ich hierzu im Internet nicht fündig geworden. Können Sie hier bitte für meine Erleuchtung sorgen?
Bei meiner Recherche im Internet bin ich mehrfach bei „Weltsparen“ gelandet. Mein Verstand sagt mir, selbst bei Zinsen von 0,8 % muß die Sache einen Haken haben. Allerdings scheint er gut versteckt zu sein – ich habe ihn nicht gefunden. Weltsparen verspricht eine Abdeckung zu 100% durch den (europäischen) Einlagensicherungsfonds. Vielleicht wäre das auch mal ein Thema für eine Ihrer nächsten Kolumnen.
Für Ihre Antwort vielen Dank im Voraus! Viele Grüße. K.“
Also, bevor ich zum eigentlichen Thema „Europäischer Einlagensicherungsfonds“ komme, vorweg schnell noch die Antwort zur Frage, ob Postbank und Deutsche Bank als eine Bank gelten. Wie Sie wissen, sind 100.000 Euro pro Bank und Kunde in der Regel gesichert. Klar ist, daß die Postbank und die Deutsche Bank als zwei verschiedene Institute gelten, also somit bei jeder Bank 100.000 Euro gesichert sind.
In dem Zusammenhang fragte mich ein Anrufer jüngst, ob es denn möglich sei, bei einer Bank unter dem gleichen Namen mehrerer Konten zu eröffnen und dann mehrfach von dem Einlagensicherung zu „profitieren“.
Das ist im Prinzip eine listige Idee, doch nicht listig genug. Kurzum, alle Bankguthaben eines Kunden bei einer Bank werden zusammengezählt und wenn da die Grenze von 100.000 Euro überschritten wird, ist es mit dem Schutz Essig.
So jetzt aber zum Casus „WeltSparen“.
Weltsparen verspricht eine Abdeckung zu 100% durch den (europäischen) Einlagensicherungsfonds.
Was der Leserin K. aufgefallen ist, stimmt in der Tat. Aber bitte, das gilt nur für das Versprechen.
WeltSparen selbst ist keine (!) Bank, und daher auch nicht Mitglied von irgendeiner Einlagensicherung. WeltSparen fungiert lediglich als Vermittler, das Gelder an Banken in Europa weiterleitet.
WeltSparen „nutzt“ meines Erachtens eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2014, nach der Spareinlagen innerhalb der Europäischen Union bis zu einem Betrag von 100.000 Euro gesetzlich gesichert seien. Damit lässt sich dann ja auch wunderbar werben.
Allerdings ist es so, daß der Anlegerschutz (aus der Richtlinie) dann jeweils national organisiert ist. Das heißt in alle Dürre, daß der jeweilige Staat, aus dem die betreffende Bank kommt, die Einlagensicherung organisiert.
Und da kann natürlich der Hase im Pfeffer liegen. Vereinfacht gesagt, winken dort die höchsten Zinsen für Guthaben, desto schwieriger für die jeweils nationalen Geldinstitute die Geldbeschaffung ist. Also bei Banken aus Bulgarien, Kroatien oder Zypern. Bitte nochmal: wenn´s schiefgeht, müssen dann die jeweils nationalen Länder der havarierten Bank einspringen.
Merke also. Es gibt keinen europäischen Einlagensicherungsfonds. Wo nichts ist, ist auch nichts gesichert. Ein Sicherungsversprechen gibt es jeweils immer und ausschließlich nur national.
Bitte, ich will hier nicht gegen WeltSparen wettern und auch nicht gegen das Geschäftsmodell prinzipiell. Den moralischen Zeigefinger hochzuhalten wäre an der Stelle völlig verkehrt. Ich kenne einige Leute von WeltSparen und ich finde, die machen da einen guten Job. Und wer unbedingt ein paar Zehntelprozent mehr an Zinsen haben will, dafür auch bereit ist Risiken einzugehen, soll das gerne auch tun.
Mir gefällt nur nicht, daß Ross und Reiter nicht richtig benannt sind. Ein europäischer Einlagensicherungsfonds, den es in Wirklichkeit nicht gibt, ist nichts anderes als das Pferd falsch aufgezäumt zu haben. Ich persönlich möchte nicht unbedingt auf einem ukrainischen Ross sitzen, unter dessen Sattel meine 100.000 Euro liegen. Da kann man dann auch leichter runterfallen. Oder reinfallen.
Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“
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