„Spreu und Weizen“ oder wo der Schuh drückt. Die neue Lesermitmach-Kolumne

„Spreu und Weizen“ oder wo der Schuh drückt. Die neue Lesermitmach-Kolumne

Gestern, es war so in den Abendstunden, döste ich von einem Meeting in Süddeutschland kommend so vor mich hin. Lockeres Nachdenken über die Mittwochs Kolumne beschäftigte mich. Worüber schreibe ich denn morgen? Was richtig Spannendes fiel mir aber grade nicht ein.

Dann, die Idee. Eingedenk des Wissens, daß eine Kolumne immer nur spannend und aktuell ist, wenn der Kontakt zum Leser nicht verloren geht. Der ist ja bei meinen treuen Börsebius Fans ja schon immer vorhanden gewesen. Wir schreiben uns ja relativ viel und ich bekomme ja auch einigermaßen oft Anrufe zu diesem oder jenem Thema. Wo halt den Leuten der Schuh drückt.

Was war denn jetzt nochmal die Idee? Ach so, genau. Also aus dem Feedback und den Fragen der Leser eine Mitmachkolumne zu gestalten. Die Mitmachkolumne wird in regelmäßigen Abständen erscheinen und Börsebius Kolumne „Spreu und Weizen“ heißen.

Also, liebe Leser, liebe Börsebius Fans. Wenn Sie eine Frage rund um´s Geld haben oder wenn Sie eine Aktie besonders ärgert oder Sie überlegen sich, etwa Wirecard (wieder) zu kaufen und sind sich nicht sicher: Schreiben Sie mir. Oder wenn Ihr Banker Ihnen (mal wieder) unbedingt eine bestimmte Aktie oder einen bestimmten Fonds schmackhaft machen will. Warum tun die das bloß? Alle Ihre Gedanken und Fragen werden für die neue „Spreu und Weizen“ Lesermitmach-Kolumne sortiert und, soweit für möglichst viele interessant, dann auch von mir analysiert und kommentiert.

Beispiel gefällig? Gerne. Diese Zuschrift der Leserin, Frau C.M. habe ich jüngst erhalten.

„Sehr geehrter Herr Rombach,
herzlichen Dank für Ihre stets interessanten Kolumnen !

Vor einiger Zeit haben Sie Allianz-Aktien für ein langfristiges Depot empfohlen.
Nachdem allerdings in Zukunft Naturkatastrophen auch in Europa leider immer mehr zunehmen werden und sogar Hurrikans und Tornados (natürlich auch Überschwemmungen) zunehmen, habe ich Bedenken, ob langfristig die Allianz nicht darunter erheblich leiden könnte.

Sollte man nicht doch im Hinblick auf den Klimawandel besser zurückhaltend mit dem Kauf von Aktien von Versicherern sein ? Ich habe hier ein etwas mulmiges Gefühl. Sehen Sie hier auch für eine langfristige Anlage wenig Bedenken trotz drohendem einschneidenden Klimawandel? Für eine Rückmeldung wäre ich Ihnen dankbar!

Mit freundlichen Grüßen“

Diese Zuschrift, für die ich mich sehr bedanke, ist ein wunderbares Beispiel für eine Frage von allgemeinem Leserinteresse, also ein prima Startthema für eine Mitmachkolumne.

Also, die geneigte Leserin greift eine durchaus plausible Fragestellung auf und es ist ja wirklich nicht abwegig, was sie schreibt. Allerdings würde ich die Problematik (in einem ersten Gedankenschritt) eigentlich nicht bei Versicherungsaktien (wie der Allianz) sehen, sondern, wenn überhaupt bei Rückversicherern (wie der Münchener Rück).

Versicherungsaktien wie etwa die Allianz bleiben meines Erachtens auch bei dieser Betrachtungslage auf Kaufniveau. Die Begründung: Stabile Erträge aus den Beteiligungen, Dividendenkontinuität.

Rückversicherer sind allerdings auch nicht in Bausch und Bogen zu verdammen, was die Fragestellung anlangt. Klar sind die von Zahlungen aus Überschwemmungen und Hurrikans und so weiter betroffen. Aber: die erhöhen dann einfach die Prämien und bleiben, wenn ich das richtig sehe, dann am Ende auch wieder eher auf der Käuferseite. Allerdings muss das schon immer wieder hinterfragt werden.

Freuen Sie sich auf „Spreu und Weizen“. Freuen Sie sich auf die neue Börsebius Lesermitmach-Kolumne. Ich freue mich auch. Und wie.

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin es auch.

Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“