Renk und Birkenstock bringen es nicht

Renk und Birkenstock bringen es nicht

 

Letzte Woche habe ich in meiner Kolumne über den geplanten Börsengang des Panzergetriebeherstellers Renk geschrieben und dem Anleger prophezeit, dass er mit dieser Aktie nicht glücklich werden würde. Tenor: Zu teuer und den Emissionserlös bekommt gar nicht Renk. Die erste Notiz sollte letzten Donnerstag sein.

Doch der Donnerstag verstrich und verstrich, von einem Renk Börsengang keine Spur. In allerletzter Minute platzte der Börsengang. Der Eigentümer Triton sagte das Going Public Knall auf Fall ab. Die Entscheidung fiel in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Der Grund: Selbst bei einem Angebotspreis am unteren Rand der Spanne zwischen 15 und 18 Euro waren die Zeichnungen so miserabel, dass zum Börsenstart ein Kursdesaster drohte.

Die Moral von der Geschichte: Wer den Hals nicht voll bekommt und seine Preisvorstellungen überdreht, muss sich nicht wundern, wenn der Markt die Chose nicht akzeptiert.

Neuer Hoffnungswert Birkenstock?

Kaum dass ein Börsengang geplatzt ist, biegt schon die nächste Emission um die Ecke: Birkenstock. Den Sandalenhersteller mit Kultstatus kennt jeder und jetzt erst recht durch den Film „Barbie“, in dem eben auch Birkenstock Sandalen getragen werden, so ein Zufall.

Obwohl es sich um ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Linz am Rhein handelt, das aber natürlich weltweit aktiv ist, findet das Going Public an der Börse New York statt (NYSE, New York Stock Exchance), was für deutsche Anleger den Nachteil hat, dass er dort keine Zeichnungen für die Aktie erteilen darf, sondern sich erst nach dem ersten Kurs auf den Titel stürzen kann.

Doch wann wird die Aktie das erste Mal gehandelt und zu welchem Kurs? Wieder einmal ist diese Kolumne so brandaktuell, dass ich zwar weiß, wann – nämlich heute Abend – aber noch nicht die erste Notiz. Was ich kenne, ist der Emissionspreis von 46 Dollar und ich tippe darauf, dass sich dann die Notiz bei 53 Dollar einpendeln wird, plusminus zwei bis drei Dollar.

Die Eine Million Dollar Frage ist also, ob der deutsche Anleger auf den Zug aufspringen und sich Birkenstock Aktien ins Depot legen soll.

Wenn ich ehrlich sein soll, ich täte es nicht. Auch bei Birkenstock greifen die Eigentümer tief in die Unverschämtheiten-Tasche. Mit einem 20-fachen Ebitda ist der Wert viel zu teuer. Barbie alleine wird das meines Erachtens nicht rausreißen.

Fazit: Renk und Birkenstock bringen es nicht. Zumindest nicht im Depot. Im wahren Leben vielleicht schon. Aber darauf kommt es ja in unserem Fall nicht an. Der Anleger wartet vermutlich weiter auf die Börsenkandidaten, die ihm mit ordentlichen Gewinnen den Alltag versüßen.

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“

 

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